Presseschau
Primäre Reiter
Der argentinische Historiker Tomás Bartoletti erlebte als Zehnjähriger durch Diego Maradona seine politische Taufe. Der verstorbene Jahrhundertfussballer sei den Eliten stets ein Dorn im Auge gewesen, schreibt er. |
Ein neuer Report enthüllt: Die Schweizer Grossbanken Credit Suisse und UBS finanzieren mit Hunderten Millionen den Handel mit Öl aus Ecuador. Die Ölförderung im Amazonasgebiet verursacht schwere Schäden an Menschen und Umwelt. |
Ihre Sterberate an Covid-19 ist fast doppelt so hoch wie die der übrigen Bevölkerung, ihr Lebensraum wird noch schneller abgeholzt als sonst: Wie die Indigenen Brasiliens von der Politik und der Pandemie zugleich bedroht werden. |
Am 1. Juni ist Nayib Bukele ein Jahr Präsident von El Salvador. Er hat noch vier Jahre vor sich. Aber dieses eine Jahr hat ihm gereicht, um das kleine Land in eine auf das Militär gestützte Diktatur zu verwandeln. |
Die Sozialanthropologin Janina Kehr beschäftigt sich mit Ungleichheiten in der Gesundheitspolitik. Sie erklärt, warum MigrantInnen in der Coronapandemie besonders exponiert sind – und welche Auswirkungen die Austeritätspolitik in den einzelnen Ländern hat |
Die Coronaquarantäne stellt die Menschen in den Favelas vor ein Problem: Wenn sie nicht arbeiten, verlieren sie ihr Einkommen. Statt auf den Staat zu warten, organisieren sie sich nun lieber selbst. Ein Streifzug. |
Von der Schülerin bis zur Seniorin: Weit über eine Million Frauen protestierten in Chile rund um den Internationalen Frauentag gegen Gewalt, tiefe Renten und die Regierung. Ein Blick auf die Entstehungsgeschichte einer riesigen Bewegung. |
Weil Scott Warren in Arizona ehrenamtlich Geflüchteten hilft, droht ihm der Staat mit bis zu zehn Jahren Gefängnis. Warum nun am Fluchthilfeprozess viel mehr verhandelt wurde als nur die Anklageschrift. |
In Bolivien haben sich rassistische und ultrareligiöse Kräfte an die Macht geputscht. Allein der Umstand, dass das nicht klar und deutlich benannt wird, ist alarmierend. Ein Gastbeitrag. |
Die dortige kleine, weisse und reiche Elite ist besonders rechts und besonders rassistisch. Sie hat es nie verwunden, dass ein Indigener, der als Kind Lamas gehütet hatte, Präsident eines Landes geworden ist, das sie als das ihre begreift. |
Die Regierung versucht mit zahmen Reformen und harter Repression, die Unruhen kleinzukriegen. Doch die Bevölkerung gibt nicht auf. |
Warum eine kleine Fahrpreiserhöhung bei der Metro Massenproteste auslösen konnte. |
Chocolate Remix aus Argentinien schüttelt den männerdominierten Reggaeton einmal kräftig durch und nimmt ihm den Sexismus – aber nicht den Sex. |
Wie ein Wissenschaftler aus El Salvador mit der Hilfe von KollegInnen in Sri Lanka, Kuba und Belgien bewiesen hat, dass zwei Pflanzenvernichtungsmittel für den Tod von über 10 000 Menschen verantwortlich sind. |
Todesschwadronen in den Favelas, Morddrohungen gegen Andersdenkende: Parlamentarierin Mônica Francisco aus Rio de Janeiro über die Politik des neuen brasilianischen Präsidenten. |
Die Massenproteste gegen die Gewalt an Frauen haben in Argentinien eine Debatte über die Legalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen losgetreten. Porträt der Bewegung #NiUnaMenos, die dem Patriarchat den Krieg erklärt hat. |
Ende November hat ein brasilianisches Gericht in einem Zivilprozess Syngenta zweitinstanzlich als verantwortlich für Mord und Mordversuch zu Schadenersatz verpflichtet. |
Tausende Menschen haben sich voller Hoffnung der MigrantInnenkarawane angeschlossen – von Honduras bis in den Norden Mexikos. Doch vor der US-Grenze warten nur Stacheldraht, Helikopter und SoldatInnen auf sie. |
Wie aus dem einstigen Strahlehelden einer schönen Revolution ein aus der Zeit gefallener Autokrat geworden ist. |
Abtreibung ist in El Salvador selbst dann verboten, wenn der Fötus nach der Geburt keine Überlebenschance hat; genauso bei Schwangerschaften nach einer Vergewaltigung oder bei akuter Gefahr für das Leben der Mutter. |
Die kolumbianische Stadt Maicao lebt von der Grenze mit Venezuela. Heute wird dort hauptsächlich Ware verkauft, die im Nachbarland unterschlagen wurde. Wer kauft sie? VenezolanerInnen. |
Der venezolanische Schriftsteller und Literaturprofessor Alberto Barrera Tyszka über die ökonomische Krise im Land, die Opposition und den «Sozialismus des 21. Jahrhunderts». |
Alfred Escher und das Blutgeld: der Historiker Hans Fässler über die vielfältigen Verbindungen der liberalen Schweiz zur Sklaverei und ihre Mühe, sich damit auseinanderzusetzen. |
Nach Plünderungswellen versuchen Opposition und Regierung, ihre AnhängerInnen zu mässigen. Doch ein Grossteil der Bevölkerung fühlt sich von den politischen Anführern längst nicht mehr repräsentiert. |
Am Dienstag wurde in Den Haag das Gutachten des Monsanto-Tribunals präsentiert. Die Regierung El Salvadors hat bereits vorgemacht, wie die Ernährungssicherheit unabhängig von der Agroindustrie erhöht werden kann. |
Der Freihandel mit den USA hatte Mexiko anfänglich in eine schwere Krise gestürzt. Doch heute ist das Land existenziell davon abhängig. Die Geschichte einer schlechten Nachbarschaft. |
Die Massaker in brasilianischen Haftanstalten erinnern an Mexiko. Die Geschichte der VerbrecherInnensyndikate aber ist eine andere: Sie entstanden als Selbstverteidigungsgruppen gegen unmenschliche Zustände in den Gefängnissen. |
Wie eine politisierte Justiz und konservative Medien das linke politische Erbe des ehemaligen Präsidenten zerstören wollen. |
Wo einst der Reichtum des Landes gefördert wurde, wird heute alles geklaut, was nicht niet- und nagelfest ist. Der Übergang von der Überlebenswirtschaft zur organisierten Kriminalität ist dabei fliessend. |
Naomi Klein befindet sich derzeit bei den Protestlagern gegen die Dakota Access Pipeline. Sie beschreibt, wie die Entscheidung der Behörden, ein umstrittenes Teilstück nicht zu bewilligen, vor Ort aufgenommen wurde. |
Warum eine Farc-Kämpferin das Ende des Bürgerkriegs ersehnt – und sich gleichzeitig davor fürchtet. |
Nach der Ablehnung des Friedensvertrags durch die WählerInnen steht Kolumbien vor einem langen Streit auf unsicherem Boden. |
«Das Problem ist, dass Rousseff eine Koalition mit konservativen Kräften einging», sagt Jean Wyllys |
Der kalte Putsch von Paraguay war die Blaupause für die nun erfolgte Absetzung der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff. |
Der vor einem Jahr entmachtete Präsident Otto Pérez Molina war der Kopf einer Verbrecherbande, der es immer nur darum ging, den Staat Guatemala auszunehmen. |
Gewalt hat in El Salvador eine lange Geschichte. Dass so viel gemordet wird wie sonst nirgendwo, ist auch das Ergebnis von politischem Versagen und Repression. |
Staatsstreiche mit legalistischem Anstrich werden in Lateinamerika Tradition: erst in Honduras, dann in Paraguay und jetzt in Brasilien. |
Sollte das Amtsenthebungsverfahren gegen Dilma Rousseff laufen wie geplant, wird Michel Temer Staatschef – obwohl er selbst unter Korruptionsverdacht steht. |
Die brasilianische Regierung plant neue Staudämme – nun warnt Greenpeace internationale Konzerne davor, bei solchen Megaprojekten mitzumachen. |
Kein Andrang vor den Knochen des Comandante, dafür lange Schlangen vor dem Supermarkt gleich daneben. Nur wenige VenezolanerInnen verteidigen das Vermächtnis ihres Vorbilds. |
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