Uruguay: José „Pepe“ Mujica ist tot
Schon früh ging er in die Politik. Wegen seiner Mitgliedschaft bei der Stadtguerilla „Tupamaros“ verbrachte er fast 15 Jahre im Knast. Nach dem Ende der Militärdiktatur kam er frei und ging zurück in die Politik. Von 2010 bis 2015 war er Präsident Uruguays. Seine Frau Lucía Topolansky lernte er bei den Tupas kennen, sie war später Senatorin und Vizepräsidentin (2017!).
Zweifelhafte Idole
Tupamaro-Promis stellen Aufarbeitung von Diktaturverbrechen in Frage
von Wolfgang Ecker in der ila 482/ Februar 2025
Vor 40 Jahren endete in Uruguay die zivil-militärische Diktatur. Von einer umfassenden Aufarbeitung der verübten Verbrechen kann jedoch bis heute keine Rede sein. Das ist auch das Ergebnis einer Mauer des Schweigens seitens des Militärapparats, die bis heute besteht. Gleichzeitig kritisieren die Militärs alle juristischen Versuche, schwere Menschenrechtsverbrechen zu ahnden, als politisch motivierte Rache der Linken. Unterstützung erhalten sie dabei ausgerechnet von prominenten Mitgliedern der ehemaligen Guerillaorganisation „Movimiento de Liberación Nacional-Tupamaros“ (MLN-T). Weiterlesen
Erfahrungen der Tupamaros und die kommenden Aufstände
Ein (selbst)-kritischer Rückblick von Jorge Zabalza
von Alix Arnold in der ila 404/April 2017
Jorge Zabalza (Jg. 1943), der selbst in führender Position am bewaffneten Kampf der Tupamaros (MLN-T) in Uruguay beteiligt war, hat eine Analyse ihrer damaligen Politik vorgelegt, die den Bogen von den Anfängen der Guerilla im Umfeld der Kämpfe von Land- und FabrikarbeiterInnen über die militärische Niederlage bis zur von ihm heftig kritisierten Regierungspolitik seiner ehemaligen GenossInnen spannt. Eine mögliche Erklärung für die merkwürdige Zurückhaltung der Regierung von Pepe Mujica bei der Verfolgung der Menschenrechtsverbrechen während der Diktatur liefert die Beschreibung der geheimen Verhandlungen zwischen Tupamaros und Militärs im Jahr 1972. Weiterlesen
„Heutzutage stehen wir vor einem Dilemma: Jeder einzelne muss stark und selbstbeherrscht auftreten, damit ihn die Kräfte, die unsere Zivilisation geschaffen hat, nicht zugrunde richten“ „Pepe“ Mujica (aus José „Pepe“ Mujica, Worte des ärmsten Präsidenten der Welt, hrsg. von Lucas Cervigni, Nomen-Verlag, Frankfurt/M. 2019,148 Seiten, 10,- Euro)
Buchbesprechung: Die Worte des kleinen Vorsitzenden. Gedanken und Zitate von Pepe Mujica in einer netten Ausgabe
von Werner Rätz in der ila 441/Dezember 2020
Filmbesprechung: „Pepe Mujica. Der Präsident“: Und eine Gauchofigur für Olaf Scholz
von Britt Weyde ila 383/März 2015
... Hat Pepe Mujica, der ehemalige radikale politische Kämpfer, seine ursprünglichen Absichten verraten? Oder hilft er mit seinem Wirken im Amt, diesen Zielen doch ein kleines Stück näher zu kommen? Er selbst scheint sich der Ambivalenz bewusst zu sein, schließlich rechtfertigt er immer wieder die Prozesshaftigkeit des Wandels, die Langsamkeit der Veränderungen. Trotz des insgesamt etwas zu wohlwollenden Blicks auf den Präsidenten gibt der Film einen berührenden Einblick in das Uruguay von heute und sei somit allen empfohlen, Uruguayfans allemal.
Pepe Mujica - der Präsident von Heidi Specogna, Dokumentarfilm 2014, 94 Minuten