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»Gefängnisse sind billiger als ein Sozialstaat«

Die USA haben ein massives Problem mit Polizeigewalt. Der US-Politologe Cedric Johnson meint, Antirassismus ist machtlos dagegen. Denn die Polizei dient dazu, die Armen zu gängeln und das Kapital zu stützen. Aus Jacobin

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Nach dem brutalen Mord an George Floyd durch einen Polizeibeamten in Minneapolis am 25. Mai 2020 brachen in den USA massive Proteste aus. Es schien, als habe diese drastische Gewalttat das Land verändert zurückgelassen. Von Radikalen auf der Straße über Abgeordnete im Kongress bis hin zu globalen Konzernen wie Nike stellte sich ein sehr breites Bündnis hinter die Bewegung Black Lives Matter – eine durchaus ungewohnte Einigkeit.

Das hätte niemanden verwundern sollen, argumentiert Cedric Johnson, Politikwissenschaftler und Professor für Black Studies. Denn der Fokus auf Rassismus ist eine willkommene Ablenkung von den Klassenwidersprüchen, die der Polizei im Kapitalismus ihre Aufgabe geben: die soziale Kontrolle der prekärsten Anteile der Arbeiterklasse. In seinem neuesten Buch The Panthers Can’t Save us Now erklärt er, warum sich Polizeibrutalität nicht durch antirassistische Bewusstseinsbildung bekämpfen lässt und warum es nur einen Weg gibt, um die Exzesse der Polizeigewalt zu beenden: der Kampf gegen Armut. ...   Weiterlesen   Aus Jacobin 28.06.2022