Presseschau
Primäre Reiter
Der venezolanische Schriftsteller und Literaturprofessor Alberto Barrera Tyszka über die ökonomische Krise im Land, die Opposition und den «Sozialismus des 21. Jahrhunderts». |
Nach Plünderungswellen versuchen Opposition und Regierung, ihre AnhängerInnen zu mässigen. Doch ein Grossteil der Bevölkerung fühlt sich von den politischen Anführern längst nicht mehr repräsentiert. |
Wo einst der Reichtum des Landes gefördert wurde, wird heute alles geklaut, was nicht niet- und nagelfest ist. Der Übergang von der Überlebenswirtschaft zur organisierten Kriminalität ist dabei fliessend. |
Kein Andrang vor den Knochen des Comandante, dafür lange Schlangen vor dem Supermarkt gleich daneben. Nur wenige VenezolanerInnen verteidigen das Vermächtnis ihres Vorbilds. |
Weder Hugo Chávez noch Nicolás Maduro hat die grundlegenden Strukturen der venezolanischen Gesellschaft angetastet. Das macht einen Politikwechsel der Linken nach ihrer jetzigen Wahlniederlage umso schwerer. |
Die Wirtschafts- und Versorgungskrise in Venezuela nimmt dramatische Züge an. Sie ist Folge einer kurzsichtigen Politik des verstorbenen Hugo Chávez. Ein Ende ist nicht in Sicht; eher noch mehr Not und Gewalt. |