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Nur als Rind hat man Anspruch auf fünf Hektar

Interview mit Moises Torres und Asunta Salvatierra von MST Bolivien

Bolivien ist geographisch ein zweigeteiltes Land. Einerseits das karge Andenhochland, wo auf rund 4000 Metern Höhe noch immer die Mehrheit der Bevölkerung lebt, auf der anderen Seite das tropische Tiefland im Osten. Während im Hochland seit der Revolution von 1952 die bäuerliche Landwirtschaft auf extrem kleinen Flächen dominiert, ist das Tiefland vom Großgrundbesitz geprägt. Große Flächen liegen dort brach, auf anderen wird extensive Viehwirtschaft und zunehmend Sojaanbau betrieben. In den letzten Jahren verschärften sich dort die Landkonflikte. MigrantInnen vom Hochland besetzten brachliegende Ländereien, die Großgrundbesitzer hetzten ihre Privatarmeen auf sie. Im Jahr 2000 entstand im Gran Chaco die Landlosenbewegung MST. Wie oft in der Entstehungsphase sozialer Bewegungen ging es dabei nicht ohne Spaltungen ab, derzeit gibt es in Bolivien zwei Landlosenorganisationen. Gert Eisenbürger hatte die Gelegenheit, mit VertreterInnen der größeren Strömung zu sprechen: Moises Torres ist Präsident der MST Bolivien, Asunta Salvatierra Vizepräsidentin der Bewegung in Cochabamba und Promotorin des Projektes MST-Mujer. Weil ihr Baby Hunger hatte, musste Frau Salvatierra zeitweise das Gespräch verlassen und kommt erst gegen Ende des Interviews zu Wort.

Gert Eisenbürger

In Deutschland ist die brasilianische Landlosenbewegung MST relativ bekannt. Über die gleichnamige Organisation in Bolivien wissen wir nur wenig. Welche Landkonflikte gibt es in Bolivien?

Moises Torres Veizaga: Das Landproblem in Bolivien ist nicht neu, sondern existiert seit fast 500 Jahren. Seitdem die spanischen Invasoren 1533 über diesen Teil Lateinamerikas herfielen, leiden dessen ursprüngliche BewohnerInnen, die Aymaras, Quetchuas, Chiquitanos, Guaranies und andere indigene Völker unter Vertreibungen. Es kam im Laufe der Geschichte seit jeher zu heftigen Konfrontationen. Die Indígenas haben ihre Vertreibung nicht einfach hingenommen, sondern haben sich gewehrt. Eng verbunden mit indianischen Aufständen sind Namen wie Tupac Amaru und Micaela Bastidas um 1700 herum, später Tupac Katari, Bartolina Sisa und andere, deren Namen die Geschichte nicht überliefert hat. 

Als 1825 die Republik ausgerufen wird, prägt der Staatsgründer Simón Bolivar einen Spruch, wonach das Land von Indígenas tabu ist, nicht beansprucht werden darf. Aber die nachfolgenden Präsidenten haben sich nicht darum gekümmert. 1870 erließ der damalige Präsident Melgarejo ein Dekret, nach dem das Land, auf dem Indígenas leben, ihnen nicht mehr automatisch gehört. Diejenigen, die Geld haben, können es erwerben, müssen dem Staat die entsprechende Summe entrichten und erscheinen danach als Eigentümer. Damit wird der Feudalismus der großen Landeigentümer im Westen des Landes begründet. Infolge des genannten Gesetzes gehören von nun an die Ländereien, die Tiere und die Indígenas selbst in den Herrschaftsbereich der großen hacendados.

Auch danach gingen die indigenen Aufstände weiter, beantwortet mit Massakern, bis dass in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts der Chaco-Krieg mit Paraguay den Kämpfern die Einsicht bringt, dass sie im Grunde für zwei Ölmultis auf die Schlachtfelder gegangen waren. Die Indígenas leben in dieser Zeit unter der Knute der hacendados gleichsam in einem Sklavensystem, bis dass Mitte der 40er Jahre unter Präsident Villaroel das sogenannte pongueaje-System tendenziell abgeschafft wird. 50 Prozent Arbeitskraft gehören jetzt dem Großgrundbesitzer, 50 Prozent dürfen die Indígenas für sich arbeiten. Aber besagter Präsident wird von seiner eigenen Schicht – hacendados und Minenbesitzern – geschasst. Der Bergbau wird damals von drei Zinnbaronen dominiert, zusammen mit ca. 500 Großgrundbesitzern im Westen des Landes regieren sie praktisch das Land. Seitdem verschärfen sich die Landkämpfe.

In der Gegend, aus der ich komme, beginnt ein Bauer, Hilario Grajera, die haciendas der Großgrundbesitzer in Brand zu setzen. Denn die Ausbeutung war unerträglich geworden. Nur ein Beispiel: Wenn Mädchen 15 Jahre alt wurden, mussten sie mit dem patrón schlafen. Die Brandschatzung dauert kaum zwei Wochen, da kommt das Heer. Dem Hauptanführer gelingt die Flucht, später aber landet er hier in Cochabamba im Gefängnis. Aber die Bewegung lässt sich nicht mehr aufhalten, in vielen Departements erheben sich die Indígenas, bis 1952 schließlich die Revolution stattfindet. Die Minen werden verstaatlicht, das allgemeine Wahlrecht eingeführt, das Recht auf Bildung festgeschrieben. Allerdings kann man nicht sagen, dass die damalige Regierung der MNR unter Víctor Paz Estenssoro auf Seiten der Bauern stand. Er hat nur auf Druck reagiert. Schon damals war die US-Botschaft die graue Eminenz, die die Fäden spann.

Am 2. August 1953 wird das Agrarreformgesetz verkündet. Offiziell gehört das Land nun denen, die es bearbeiten. Theoretisch wird das Land den ehemaligen Arbeitern der Großgrundbesitzer übertragen. Ihnen werden Stückchen von drei, maximal fünf Hektar zugesprochen, und die Großgrundbesitzer wandern ab nach Osten. Dort wiederum vertreiben sie die Indígenas und verleiben sich noch wesentlich größere Flächen als vordem im Westen ein. Im Westen setzte wegen der Kleinteiligkeit der Flächen eine intensive landwirtschaftliche Ausbeutung ein. Das Problem wird durch die Erbteilung – jede Bauernfamilie hat fünf, sechs, manchmal zehn Kinder – schnell noch schlimmer. Das heißt, ein 1953 zugeteiltes Grundstück von fünf Hektar ist heute aufgeteilt unter 30 bis 40 Nachkommen. Das ist das Resultat der Agrarreform. Die Menschen haben heute wieder kein Land oder nur ein winziges Stück. Deswegen ist die Migrationsrate von landlosen Familien in die urbanen Zentren oder in den Osten zur Zuckerrohr-, Baumwoll- oder Sojaernte sehr groß. Viele gehen auch nach Argentinien oder nach Spanien.

Andererseits verschenkt Victor Paz Estenssoro in seinen zwei Amtszeiten rund sechs Millionen Hektar Land an seine politischen Freunde und Militärs. Sein Nachfolger noch einmal vier Millionen Hektar. Darauf folgt die Präsidentschaft des Diktators Hugo Banzer, eine wahre Strafe der Pachamama (Mutter Erde – die Red.). Er verschenkt in seinen sieben Regierungsjahren sage und schreibe 17 Millionen Hektar. Nach ihm bleibt Natush Busch nur vierzehn Tage im Amt, schafft es aber in der Zeit, eine Million Hektar zu verschenken. Militärdiktator Luis García Meza, ein Drogenhändler, der sich 1980 an die Macht putscht, verteilt unter seinen Günstlingen zehn Millionen Hektar. Wenn man das zusammenrechnet, kommt man locker auf 35 bis 40 Millionen Hektar. Insgesamt gibt es in Boliven rund 65 Millionen landwirtschaftlich nutzbarer Flächen. Davon sind noch 16 Millionen geschützt: Urwald, Naturschutzgebiete, heilige Stätten etc. Dort ist die landwirtschaftliche Nutzung den Campesinos verboten, während transnationale Firmen, Öl-, Bergbau- und Holzkonzerne ohne weiteres hineinkönnen, verschmutzen, zerstören, wie es ihnen passt.

Angesichts dieser ungerechten Situation haben zahlreiche Mobilisierungen stattgefunden. Unterstützt werden wir von der Konvention 169 der ILO, die Bolivien unterzeichnet hat. Darin wird das Recht der Indígenas auf ihr Land festgeschrieben, im nationalen Recht verankert durch das Gesetz 1257. Gestützt auf diese beiden Gesetze haben große Märsche stattgefunden, unter anderem ein einmonatiger Marsch aus dem Osten und aus dem nördlichen Amazonasgebiet bis nach La Paz, um eine Änderung des Landreformgesetzes zu fordern, weil es uns nicht hilft. Tatsächlich wurde ein neues Gesetz ausgearbeitet, aber die Oligarchie war dagegen. Deshalb ist das 1996 angenommene INRA-Gesetz im Parlament sehr zu unseren Ungunsten verändert worden. Es ist ganz im Sinne der Agroindustriellen im Osten des Landes formuliert.

Inzwischen hat hier ein großangelegter Handel mit Ländereien eingesetzt. Mennoniten, Japaner, Russen, Brasilianer, Peruaner, Chilenen tauchen auf und kaufen das Land. Damit nicht genug, haben sie auch Dekrete durchgesetzt, die sich direkt gegen den Besitzanspruch von Indígenas auf das Land wenden, auf dem sie von alters her leben. Am 4. August 2003 etwa brachte Präsident Gonzalo Sánchez de Losada ein Gesetz durch, nach dem ein Großgrundbesitzer bei den Behörden nur mit einem landwirtschaftlichen Bebauungsplan und nichts weiter auftauchen muss, um 100 000 Hektar zugesprochen zu bekommen. Dieses Gesetz ist einer der Gründe dafür, dass soziale Organisationen diesen Herrn aus dem Land geworfen haben.

Wann ist die MST in Bolivien entstanden?

Seit 2000 organisierten sich Leute, die vom Hochland in den Osten migriert sind, im Gran Chaco. Dort arbeiteten sie als Tagelöhner oder im pongueaje-System unter der Aufsicht von Verwaltern auf großen Latifundien, deren Besitzer im Ausland leben. Da viel Land brachlag, erfüllten diese „Besitzer“ nicht die ihnen vorgeschriebene ökonomisch-soziale Funktion. Brachliegendes Land müsste nämlich dem Staat zurückgegeben werden. Doch der Staat erfüllt seine Aufgabe nicht, im Gegenteil, er überschreibt ihnen eher noch weitere Landtitel. Daher haben die Arbeiter sich das Land genommen und selbst angefangen anzubauen. Nach kurzer Zeit taucht bei solchen Landnahmen der Besitzer mit schwerer Verstärkung auf.

Am 9. Oktober 2002 gab es im Gran Chaco ein Massaker. Fünf Mitglieder der MST wurden von den Großgrundbesitzern mit Hilfe von Armee und Polizei getötet. Bis heute laufen die Mörder frei herum, während gegen die Führer der Bewegung Strafbefehle wegen unrechtmäßiger Aneignung von Privatbesitz vorliegen. Dabei muss man sich vor Augen halten, dass laut bolivianischer Verfassung, Artikel 166, der Großgrundbesitz verboten ist. Die MST, die vor fünf Jahren, am 9. Juni 2000, im Gran Chaco gegründet wurde, hat sich seit jenem Massaker noch weiter gefestigt. Inzwischen gibt es uns überall in Bolivien.

Welcher Methoden bedient sich die MST für die Durchsetzung ihrer Ziele?

Unserer Erfahrung nach gehört in Bolivien das Land denjenigen, die Waffen und Geld haben. Die Großgrundbesitzer sind umgeben von bezahlten Killern und die sind mit modernsten Waffen ausgestattet. Unsere Bewegung hat schon Waffenlager entdeckt, wo von Maschinengewehren bis zu Jagdwaffen alles zu finden war. Weiter ab von den Hauptrouten findet man dann Kokainlabore und noch weiter weg Marihuanapflanzungen. Großgrundbesitz, Waffen und Drogenhandel, das ist das Trio, das man heute im Osten findet, wo die großen Landschenkungen und illegalen Landnahmen stattgefunden haben. Nehmen wir die Viehzüchter. Sie fordern 25 Hektar pro Stück Vieh, stellen Sie sich das mal vor. Zurzeit haben sie fünf Hektar pro Stück Vieh im Osten Boliviens, mein Großvater hat seinerzeit durch die Agrarreform im Westen ebenfalls fünf Hektar bekommen, für 30 oder 40 Erben. Wo ist da die Gerechtigkeit? Vielleicht muss man heute ein Rind sein, um ein Anrecht auf fünf Hektar zu haben.

Oder nehmen wir die Holzhändler. Laut Forstgesetz müssen sie einen Dollar pro Jahr und Hektar bezahlen. Die Konzessionen belaufen sich auf, sagen wir 50 000 Hektar mit einer Laufzeit von 30 bis 40 Jahren. Aber nie hat einer wirklich die fälligen Summen bezahlt. Damit nicht zufrieden, fordern die Holzhändler jetzt die Landtitel für die Waldflächen, die sie ausbeuten. Sie wollen Besitzer der Wälder werden, als ob sie je einen Pfennig für Wiederaufforstung oder Biodiversität der Wälder dort ausgegeben hätten. Das ist völlig ungerecht und daneben. Angesichts solcher Gegner können wir allein nichts erreichen. Wir wurden immer wieder vertrieben. Auch wenn die Ländereien, die wir besetzen, völlig brachliegen, immer taucht irgendwann jemand mit irgendeinem ominösen Papier auf und fordert, dass wir gehen. Und die Zeitungen und Medien überhaupt sind keine Hilfe. Sie blasen in das gleiche Horn: Wir seien kriminell, illegal, hätten Waffen.

Wenn die Polizei tatsächlich einmal ein Waffenlager bei einem Großgrundbesitzer ausgehoben und die Killer festgenommen hat, tauchen beide wundersamerweise kurze Zeit später wieder an derselben Stelle auf. Und keiner regt sich auf, die Medien schreiben keine Zeile. Die Menschenrechtsorganisationen wissen Bescheid, der Ombudsmann für Menschenrechte, aber nichts passiert. Und keiner macht den Mund auf, wenn Traktoren in ein biodiversitätsgeschütztes Gebiet eindringen. In dieser Situation hilft nur die gemeinsame Aktion. Wir haben uns mit verschiedenen sozialen Bewegungen zusammengetan. Manchmal ist das schwierig, weil es intern Neid gibt, Misstrauen, manchmal auch, weil sie die wahre Lage der Mitglieder der MST nicht kennen. 

Zu dem Bündnis gehören etwa der Bauern-Gewerkschaftsbund CSUTCB, die Confederación de Ayllus y Marcas del Qollasuyo (Conamaq), die CPS (Indígenas de Santa Cruz), die Indígenas aus dem Beni und dem Chaco, der Bäuerinnenverband Bartolina Sisa und andere. Die bevorstehenden Wahlen haben allerdings unseren Pakt geschwächt, denn drei Organisationen haben beschlossen, sich an den Wahlen zu beteiligen. Aber ich denke, wenn dieser ganze Kandidatenkarneval vorbei ist, können wir wieder an unseren eigenen Zielen arbeiten.

Gibt es Beziehungen zwischen MST Bolivien und den Landlosenbewegungen anderer Länder?

Ja. Wir haben Kontakte und haben an Veranstaltungen der brasilianischen MST teilgenommen. Aber in letzter Zeit antworten sie nicht. Offenbar sind sie der Meinung, wir sollten uns erst mal zusammenraufen und dann internationale Arbeit aufnehmen. Wir haben auch Kontakte zu Vía Campesina, wodurch wir Informationen auch aus Afrika und Asien bekommen.

Wieviele Familien gehören heute zur MST?

Ungefähr 5000 Personen sind eingeschrieben. Zum direkten Umfeld zählen wir etwa 20 000 Personen. Aber viele von der gleichen Lage Betroffene wissen noch gar nichts von unserer Existenz und kennen ihre Rechte überhaupt nicht. Bolivien hat etwas mehr als acht Millionen EinwohnerInnen, davon lebt mehr als die Hälfte in der Stadt. Von den knapp vier Millionen auf dem Land sind drei Millionen landlos oder mit extrem kleinem Landbesitz. Dazu kommen die vielen MigrantInnen in der Stadt oder im Ausland, die dort hingezogen sind, weil es für sie kein Land gab.

Sind die Frauen im gleichen Umfang wie Männer in der MST aktiv?

Asunta Salvatierra: Oft wissen die Frauen gar nicht, was die Landlosenbewegung ist. Ich mache Informationsarbeit in fünf Provinzen. Die Frauen leiden am meisten, in der Andenregion sind sie sehr arm. Sie haben nicht genug Land, um Mais, Weizen und andere Getreide anbauen zu können, von deren Erträgen sie dann ihren Kindern eine Ausbildung finanzieren können. Den Familien bleibt daher nichts anderes übrig, als in die Stadt zu ziehen. Oft gehen aber nur die Männer, während die Frauen auf dem Land bleiben und Schafe und Hühner hüten. Aber hier in Cochambamba verdienen die Männer als Lastenträger einen halben Boliviano oder einen Boliviano (ca. 10 Cent), was nicht reicht, also ziehen sie nach Santa Cruz, um auf den großen Plantagen zu arbeiten. Früher hatten die Frauen überhaupt keine Ausbildung, heute zielen wir darauf ab, gerade sie auszubilden. Ich selber unterrichte und merke, dass die Frauen gar nicht wissen, dass sie wie die Männer ein Anrecht auf Land haben. Die Frauen sollen erst etwas können, dann suchen wir Land und dann folgt die Besetzung von allen gemeinsam, Männern und Frauen.

Mir macht große Sorgen, dass ganz junge Mädchen hierher nach Cochabamba kommen und hoffen, eine Ausbildung machen zu können. Sie landen in einem Haushalt, arbeiten drei, vier Monate ohne Bezahlung und werden dann wieder rausgeschmissen. Viele versuchen dann ihr Glück in Santa Cruz, verdingen sich als Tagelöhnerinnen. Um aus diesem Teufelskreis herauszukommen, machen wir die Bildungsarbeit. Denn Zugang zu Land ist nicht alles. Die Frauen müssen auch wissen, was sie dort anbauen können und was für Rechte sie haben.

Wie kamen Sie selbst zur MST?

Ich war vorher in einer anderen Organisation, bei der Bäuerinnenorganisation Bartolina Sisa. Das hat mir sehr gefallen. In den Workshops habe ich tagelang diskutiert. Bei einem großen Kongress in Sucre habe ich dann die MST kennen gelernt und seither arbeite ich mit ihr, weil ich nicht nur selbst lernen wollte, sondern auch meine compañeras beim Lernen unterstützen will. Dazu habe ich bei der MST Gelegenheit. Vielleicht wissen sie einmal mehr als ich.

Wer hat in einer Familie den Landtitel, der Mann, die Frau oder beide? Wie ist das rechtlich geregelt?

Meistens der Mann, weil auch die Erbschaft in der Regel über den Mann läuft. Nur wenn der Mann stirbt, kann seine Witwe den Landtitel bekommen.

Wie viele Frauen gibt es in der MST-Leitung?

Auf nationaler Ebene gibt es zwei und auf Ebene der 16 Provinzen sind ebenfalls Frauen dabei. Hier in Cochabamba gehöre ich selbst mit zur Leitung.